Wenn Ihr Hund an Ihrem Genitalbereich schnüffelt, bedeutet das, dass Sie…Weitere Informationen
Hunde haben einen unglaublichen Geruchssinn, der schätzungsweise 10.000 bis 100.000 Mal stärker ist als der des Menschen. Ihr Schnüffelverhalten ist für uns Menschen manchmal amüsant, manchmal unangenehm – doch für Hunde ist es völlig normal und Teil ihres Kommunikationssystems.
Der Geruchssinn des Hundes
Hunde nehmen ihre Umwelt vor allem über die Nase wahr. Neben den gewöhnlichen Riechzellen besitzen sie ein spezielles Jacobson-Organ (Vomeronasalorgan), das auf chemische Signale – sogenannte Pheromone – reagiert. Diese Pheromone enthalten Informationen über:
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hormonelle Veränderungen,
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Emotionen,
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Stresslevel oder Gesundheit eines Menschen oder Tieres.
So kann ein Hund durch einen kurzen „Schnüffeltest“ mehr über einen Menschen erfahren, als wir uns vorstellen können.
Warum Hunde am Intimbereich riechen
Der Intimbereich ist eine Körperregion, in der beim Menschen viele Pheromone ausgeschieden werden – ähnlich wie bei anderen Tieren. Für Hunde ist das kein Tabu, sondern ein natürlicher Weg, um soziale und biologische Informationen zu erhalten, zum Beispiel:
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ob eine Person aufgeregt, nervös oder ruhig ist,
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ob sie krank, verletzt oder hormonell verändert ist (z. B. nach einer Geburt oder während des Zyklus),
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ob sie dem Hund bekannt oder fremd ist.
Das Verhalten ist also kein Zeichen von Dominanz oder Respektlosigkeit, sondern schlicht eine Art, Informationen zu sammeln.
Wie man richtig reagiert
Wenn Ihr Hund an Ihnen oder Gästen schnüffelt, hilft es, ruhig zu bleiben. Ein plötzliches Wegstoßen oder Anschreien kann den Hund verwirren. Stattdessen:
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lenken Sie ihn freundlich ab („Sitz“ oder „Platz“),
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bieten Sie ihm Ihre Hand zum Beschnüffeln an,
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belohnen Sie ruhiges Verhalten mit einem Leckerli.
So lernt Ihr Hund, wann und wo Schnüffeln angebracht ist.
Wann das Verhalten problematisch wird
In den meisten Fällen ist das Verhalten harmlos. Wenn ein Hund jedoch aufdringlich oder nervös schnüffelt, kann das ein Zeichen für:
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Unsicherheit,
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schlechte Sozialisierung oder
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mangelnde Impulskontrolle sein.
In solchen Fällen kann eine Hundeschule oder ein Verhaltenstraining helfen.
Fazit
Hunde „lesen“ die Welt durch ihre Nase – auch uns Menschen. Wenn Ihr Hund also neugierig an Ihnen oder anderen schnüffelt, tut er das nicht aus Verlegenheit, sondern aus Instinkt. Mit Geduld und Training lässt sich das Verhalten in sozial verträgliche Bahnen lenken.