Als der Junge verschwand

Fabian verließ am 10. Oktober die Wohnung seiner Mutter in der Schweriner Straße – ein kurzer Weg in die Sonne, dachte sie. Doch am Abend blieb das Kinderzimmer leer, die Lieblingstasse ungefüllt. Stunden später startete die Polizei eine groß angelegte Fahndung.
Rettungskräfte, Nachbarn und Freunde suchten in Parks, an Bushaltestellen und verwaisten Industriebrachen. Mit jeder Stunde schwand die Hoffnung, doch niemand wollte den Gedanken zulassen.
Lassen Sie uns ansehen, wie groß die Suche wirklich wurde …
Güstrow rückt zusammen

Hunderte Freiwillige, Spürhunde, Drohnen und sogar Taucher durchkämmten Wälder und Seen. Plakate mit Fabians Lächeln klebten an Laternen; Schulfreunde verteilten Flyer. Die ganze Region lebte zwischen Bangen und Beten.
Polizisten stützten sich auf Videoaufnahmen vom Busbahnhof, doch die Spur endete im Nichts. Die Gemeinde glaubte dennoch an ein Wunder, hielt Kerzenwachen ab – ein Lichtermeer gegen das Dunkel.
Doch der Nebel barg eine grausame Wahrheit …
Der Fund am Tümpel

Früh am Dienstagmorgen schritt eine Spaziergängerin über einen aufgeweichten Feldweg nahe Klein Upahl. Im Gestrüpp am Rand eines Tümpels entdeckte sie einen reglosen kleinen Körper – Fabian. Tau lag auf den Blättern, Nebel hing über den Bäumen, als die Polizei den Wald weiträumig sperrte.
Spurensicherung markierte Fußabdrücke, Kriminaltechniker deckten Beweise unter Planen ab. Der Tatort wirkte wie eingefroren in grauer Stille, während die Nachricht sich in Windeseile verbreitete.
Güstrow war wie erstarrt – doch die Stadt reagierte sofort …
Tränen in der Marienkirche

Am selben Abend füllte sich die Marienkirche: Kerzen, Plüschtiere, Kinderzeichnungen. Fabians Fußballfreunde trugen seine Vereinsfarben, der Bürgermeister rang um Worte. „Du bleibst einer von uns“, flüsterte er ins Mikrofon, während die Orgel leise spielte.
Vor den Toren lagen Blumen in Dutzenden Farben, Reporter sprachen gedämpft. Trauer, Fassungslosigkeit, Wut mischten sich – ein Flüstern, dass Kinder doch sicher sein sollten.
Währenddessen suchten Ermittler fieberhaft nach Antworten …
Jagd nach dem Täter

Kriminalisten werteten Fabians Handy aus, durchkämmten Busdaten und DNA-Spuren vom Waldboden. Rechtsmediziner obduzierten den kleinen Körper; erste Resultate deuten auf Fremdverschulden. Ein spezielles Profiler-Team verstärkt nun die Mordkommission.
Spürhunde schlugen an weiteren Waldstücken an, Taucher sondierten Seen nach Beweismaterial. Noch fehlt ein Verdächtiger, doch die Ermittler betonen, jede noch so kleine Beobachtung könne entscheidend sein.
Die Stadt hofft auf schnelle Antworten – doch vieles bleibt rätselhaft …
Was wir wissen – und was nicht

Bestätigt ist die Identität: Es ist Fabian. Unklar bleibt, wann genau er starb und ob er den Täter kannte. Die Polizei prüft Hinweise auf ein mögliches Fahrzeug, das am Freitag nahe des Busbahnhofs gesehen wurde.
Auch die Todesursache liegt noch unter Siegel, bis alle rechtsmedizinischen Tests abgeschlossen sind. Die Ermittler bitten weiterhin um Hinweise, jede Stunde zählt.
Und doch fragt sich jeder: Wie geht es jetzt weiter? …
Die offene Wunde

Für Fabians Familie hat die Zeit aufgehört. Psychologen betreuen Eltern und Schulkameraden, während Ermittler Spuren verfolgen. In Güstrow leuchten nachts weiterhin Kerzen – Mahnmale gegen das Vergessen.
Die Stadt schwört, erst Ruhe zu geben, wenn der Schuldige gefunden ist. Bis dahin bleibt der Nebel in den Köpfen – ein Schweigen, das erst enden wird, wenn Gerechtigkeit gesprochen ist.
Nichts ist wichtiger, als diesen Kreis zu schließen – und die Wahrheit ans Licht zu bringen.