„Flucht aus der Sandwüste [d.h. Militärlager] Neuhammer.“ Militärlager Neuhammer, Deutschland. Unbekannter Fotograf.
Diese von Christopher B. Steiner, Professor für Kunstgeschichte und Anthropologie am Connecticut College, gesammelten Militärporträts fangen Momente ein, in denen Soldaten albern mit falschen Militärrequisiten posieren.
Einige Bilder scheinen gestellt zu sein, um die Albernheit zu betonen, während andere mit beinahe komischer Selbsternsthaftigkeit inszeniert sind. Diese Erinnerungsporträts sind für einen Moment von der Brutalität und Absurdität des Krieges losgelöst und fangen Momente der Kameradschaft und Menschlichkeit ein.
Die Mehrzahl der abgebildeten Soldaten sind Deutsche, der Rest kommt aus Frankreich, den USA und Belgien. Ihr zeitlicher Hintergrund erstreckt sich vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
„Flug von Döberitz.“ Berlin, Deutschland. Fotograf: Paul Höfer. 1914.
Seit dem späten 19. Jahrhundert verwendeten Fotostudios für ihre Fotoshootings gefälschte Flugzeuge, Panzer, Autos, Züge und andere ausrangierte Militärrequisiten. Diese Fotos waren als Souvenirs für Soldaten gedacht, die sie an Freunde und Familien zu Hause schicken konnten.
Die Gesamtzahl der militärischen und zivilen Opfer im Ersten Weltkrieg belief sich auf etwa 40 Millionen. Schätzungen zufolge starben zwischen 15 und 22 Millionen Menschen, und es gab rund 23 Millionen verwundete Militärangehörige. Damit war der Erste Weltkrieg einer der tödlichsten Konflikte in der Geschichte der Menschheit.
Die Gesamtzahl der Todesopfer umfasst 9 bis 11 Millionen Militärangehörige. Die Zahl der zivilen Todesopfer betrug etwa 6 bis 13 Millionen. Die Triple Entente (auch als Alliierte bekannt) verlor etwa 6 Millionen Militärangehörige, während die Mittelmächte etwa 4 Millionen verloren.
Mindestens zwei Millionen Menschen starben an Krankheiten und sechs Millionen gelten als vermisst. Ungefähr zwei Drittel der militärischen Todesfälle im Ersten Weltkrieg ereigneten sich im Kampf. Im Gegensatz zu den Konflikten des 19. Jahrhunderts, als die Mehrzahl der Todesfälle auf Krankheiten zurückzuführen war.
Dennoch waren Krankheiten, darunter die Grippepandemie des Jahres 1918 und Todesfälle während der Kriegsgefangenschaft, für etwa ein Drittel aller militärischen Todesfälle aller Kriegsparteien verantwortlich.
„Mit Donner, Hagel und Blitz schuf Gott die Wüste Döberitz“; „Flucht aus der Wüste Döberitz“. Truppenübungsplatz Döberitz (auch bekannt als „Wüste Döberitz“). Fotograf: Alfons Weghuber.
„Hurra. [Dieser] Einheit bleiben noch 22 Tage.“ Unbekannter Ort, Deutschland. 1915.
„Flug von Bitsch in 636 Metern Höhe.“ Soldaten mit Maskottchen auf einer bemalten Studio-Requisite des Zeppelins Viktoria Luise, Bezirk Lothringen, Deutsch-Lothringen. Unbekannter Fotograf. 1915.
Truppenübungsplatz, Elsenborn, Deutschland. Fotograf: Alexander Herld. 1915.
„Reservierter Heimflug von Bitsch.“ Straßburg, Österreich. Fotograf: J. Jungmann. 1912.
Truppenübungsplatz, Neuhammer am Queis, Deutschland. Fotograf: Paul Riediger. 1914.
„Flucht aus dem Truppenübungsplatz Darmstadt“. Ideal Studio, Darmstadt, Deutschland. Fotograf: Fritz Sengers. 1913.
Militärlager Lockstedter, bei Hülsings, Deutschland. Wahrmann Studio. 1914.
„Die Reise nach Hannover ist da.“ Militärlager Dörnitz (Altengrabow), Deutschland. Fotograf: Max Schütze. 1930er Jahre.
„Flucht aus Altengrabow“. Militärlager Dörnitz (Altengrabow), Deutschland. Fotograf: Max Schütze. 1930er Jahre.
„Von hier aus sieht man diejenigen fliegen, die ihrer Mutter treu geblieben sind.“ Münster, Deutschland. Unbekannter Fotograf. 1928.
„Flug von Jüterbog.“ Landkreis Teltow-Fläming, Deutschland. Fotograf: Ernst Löhn. 1925-1930.
„Frohes neues Jahr 1918.“ Unbekanntes deutsches Studio. 1918.
„Flucht aus Münster“. Militärlager Münster, Deutschland. 1916.
„Flucht aus der Sandwüste [Militärlager] Neuhammer.“ Neuhammer, Deutschland. Fotograf: Paul Riediger. 1913.
Abbildung 25 Militärlager Munster, Deutschland. Unbekannter Fotograf. Das Symbol „§ 11“ auf den beiden Bierfässern steht für einen Paragraphen aus dem deutschen „Biergesetz“, der lautet: „Es wird fortgesoffen“ oder „Trinken Sie weiter“. 1925.
Deutsche Soldaten auf einer Requisite aus künstlichem Osterei. Unbekannter Ort, Deutschland. 1930er Jahre.
„Rundflug – Fliegerhorst Faßberg – Munster – Hamburg, 1938.“ Munster, Deutschland. Fotograf: Richard Schubert. 1938.
Camp de Bitche, Département de la Moselle, Frankreich. Fotograf: Charles Montag. 1925.
Französische Militärflieger in einem bemalten Doppeldecker-Requisit, mit dem Eiffelturm und dem Trocadéro-Palast im Hintergrund. Paris, Frankreich. Unbekannter Fotograf. 1928.
Vergnügungspark Coney Island, New York. Unbekannter Fotograf. 1930er Jahre.
Deutsche Soldaten auf einem aus Holz ausgeschnittenen Storch. Münster, Deutschland. Unbekannter Fotograf. 1930.
Soldat posiert mit falschem Pferd vor gemaltem Hintergrund, Republik Estland. Unbekannter Fotograf. 1920.
Amerikanischer Soldat richtet seinen Revolver auf eine deutsche Infanterie-Requisite. Unbekannter Ort, USA. 1917.
Amerikanische Soldaten reiten auf einem aus Holz ausgeschnittenen Esel und legen ihre Füße auf eine Kiste mit der Aufschrift „Zur Hölle mit Hitler“. Unbekannter Fotograf, USA. 1940er Jahre.
Nazi-Offiziere in einer Fotomontage eines einmotorigen Propellerflugzeugs. Unbekannter Ort, Deutschland. 1930-1940.
Französische Soldaten in einer Panzer-Requisite aus einem Studio. Unbekannter Ort, Frankreich. 1944–1945.
„Wenn das Ding platzt, sind wir erledigt.“ München, Deutschland. Fotograf: Richard Schubert. 1933.