Ich kaufte drei eng gerollte Rollen Schwarzweiß-35-mm-Agfa-Filme auf einer Internetauktion in Deutschland. Der Verkäufer wusste so gut wie nichts darüber, um welche Negative es sich handelte, wer der Autor war oder wo sie aufgenommen worden waren. Auf einem der Kartons standen Name und Adresse des Fotostudios, in dem die Bilder entwickelt worden waren – Bochum, Jägerstraße 1, Deutschland (Foto-Grosche, Bochum, Jägerstr. 1, Tel. 62127). Möglicherweise lebte der Autor dieses Archivs in dieser Stadt. Als ich die Filme erhielt, stellten sie sich als ziemlich schmutzig heraus, was 81 Jahre nach ihrer Aufnahme natürlich nicht verwunderlich ist. Alle drei Filmrollen (mehr als 80 Bilder) wurden von einem deutschen Panzerfahrer während des Einmarsches der Nazi-Armee in die UdSSR und ihres Vormarsches nach Weißrussland im Sommer 1941 aufgenommen. Anhand der Embleme und Abzeichen auf den Fahrzeugen konnte festgestellt werden, dass der Fotograf zu diesem Zeitpunkt der 7. Panzerdivision der Wehrmacht angehörte. Die 7. Panzerdivision wurde nach dem Ende des Polenfeldzugs im Oktober 1939 aus leichten Divisionen gebildet. Die Division bestand aus drei Panzerbataillonen (218 Panzer), zwei Schützenregimenten, einem Kradschützenbataillon und einem Panzerabwehrbataillon. Der junge General Erwin Rommel, der während des Polenfeldzugs im Führerhauptquartier gedient hatte, wurde auf Hitlers Anregung zum Kommandeur der Division ernannt. Ab Juni 1941 nahm die 7. Panzerdivision an Kampfhandlungen an der Ostfront teil. Zu Beginn des Feldzugs zählte die Division etwa 400 Offiziere und 14.000 Mann untere Dienstgrade.
Im Juli 1941 hielt der Fotograf den Beginn der Umsetzung des ehrgeizigen Plans der Operation „Barbarossa“ fest. Zu dieser Zeit wandte sich die Division nach Südosten in Richtung Minsk–Borisow–Witebsk. Am 26. Juni erreichte die 7. Panzerdivision die Autobahn nordöstlich von Minsk und besetzte Smolewitschi, wurde dort jedoch gestoppt. Anfang Juli 1941 setzte die Division ihre Offensive nach Osten in Richtung Witebsk fort und nahm am 4. Juli Lepel ein, wurde jedoch östlich von Beschenkowitschi erneut gestoppt und musste sowjetische Gegenangriffe des 7. Mechanisierten Korps der Roten Armee abwehren. Am 11. Juli setzte sie ihre Offensive nach Osten fort, nahm Demidow und Duchowschtschina ein und erreichte am 15. Juli zum zweiten Mal die Moskauer Autobahn bei Jarzewo, wodurch sie den Kessel von Smolensk von Norden her beinahe schloss.
Der Fotograf hinterließ zahlreiche historisch bedeutsame Bilder, die den Kriegsbeginn aus deutscher Sicht dokumentieren. Die Fotos zeigen den Vormarsch der Panzerdivision auf Siedlungen, verbrannte und zerstörte Häuser, erbeutete sowjetische Flaggen, zerstörte sowjetische Militärausrüstung und Züge, auf denen sowjetische Panzer zurückblieben, die nicht einmal Zeit hatten, in die Schlacht zu ziehen. Gleichzeitig hielt der Fotograf den Alltag deutscher Panzerbesatzungen fest: die Planung von Angriffsoperationen, Pausen, Zeitungslesen, Briefe- und Tagebuchschreiben sowie das Fotografieren von Soldaten, die sich gegenseitig fotografierten. Der Fotograf widmete sich auch der „touristischen“ Fotografie. Man erkennt sein Interesse an der fremden Kultur, den Menschen und Traditionen. Er fotografierte Frauen bei der Weizenernte auf den Feldern, Holzhäuser und die Kommunikation zwischen der lokalen Bevölkerung der besetzten Dörfer und dem deutschen Militär. Leider konnten der genaue Aufnahmeort, der Name des Fotografen und sein Schicksal nicht ermittelt werden.

Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. Rechts ist ein deutscher Halbkettenfahrzeug Sd.Kfz.10 zu sehen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht während einer Offensive auf eine der Siedlungen. Rechts ist ein deutscher Halbkettenfahrzeug Sd.Kfz.10 zu sehen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Eine Kolonne deutscher TII-Flammenwerferpanzer „Flamingo“. Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Eine Kolonne deutscher TII-Flammenwerferpanzer „Flamingo“. Die 7. Panzerdivision der Wehrmacht. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Porträt eines Soldaten der 7. Panzerdivision. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Porträt eines Soldaten der 7. Panzerdivision. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Soldaten der 7. Panzerdivision der Wehrmacht in einem Stoewer R200-Armeefahrzeug unmittelbar nach der Offensive. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Soldaten der 7. Panzerdivision der Wehrmacht in einem Stoewer R200-Armeefahrzeug unmittelbar nach der Offensive. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Am Beobachtungsposten der 7. Panzerdivision. Ein deutscher Soldat beobachtet durch ein Stereoteleskop den Angriff der Wehrmacht auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Am Beobachtungsposten der 7. Panzerdivision. Ein deutscher Soldat beobachtet durch ein Stereoteleskop den Angriff der Wehrmacht auf eine der Siedlungen. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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An einem Beobachtungsposten. Ein deutsches Stereoteleskop wird während der Offensive der 7. Panzerdivision auf eine der Siedlungen beobachtet. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
An einem Beobachtungsposten. Ein deutsches Stereoteleskop wird während der Offensive der 7. Panzerdivision auf eine der Siedlungen beobachtet. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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An einem Beobachtungsposten. Ein deutsches Stereoteleskop wird während der Offensive der 7. Panzerdivision auf eine der Siedlungen beobachtet. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
An einem Beobachtungsposten. Ein deutsches Stereoteleskop wird während der Offensive der 7. Panzerdivision auf eine der Siedlungen beobachtet. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Beobachtungsposten der 7. Panzerdivision. Beobachtung des Angriffs der Wehrmacht auf eine der Siedlungen. Eine solche Stereoröhre wurde in der Truppe „Hasenohren“ genannt. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Beobachtungsposten der 7. Panzerdivision. Beobachtung des Angriffs der Wehrmacht auf eine der Siedlungen. Eine solche Stereoröhre wurde in der Truppe „Hasenohren“ genannt. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Eingang zu einem deutschen Unterstand. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Eingang zu einem deutschen Unterstand. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Soldaten und Offiziere der 7. Panzerdivision der Wehrmacht gedenken ihrer gefallenen Mitstreiter am Grab. Vermutlich Gebiet Witebsk, UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Soldaten und Offiziere der 7. Panzerdivision der Wehrmacht gedenken ihrer gefallenen Mitstreiter am Grab. Vermutlich Gebiet Witebsk, UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Grab deutscher Soldaten. Inschrift am Kreuz: Datum – 13. Juli 1941, Namen – Oberleutnant Eulitz und Küttner, vierte Batterie des 78. Artillerie-Regiments (4./AR 78). Vermutlich Region Witebsk, UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Grab deutscher Soldaten. Inschrift am Kreuz: Datum – 13. Juli 1941, Namen – Oberleutnant Eulitz und Küttner, vierte Batterie des 78. Artillerie-Regiments (4./AR 78). Vermutlich Region Witebsk, UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Eine Straßenansicht aus dem deutschen Schützenpanzer Sd.Kfz. 251 der 7. Panzerdivision der Wehrmacht. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Eine Straßenansicht aus dem deutschen Schützenpanzer Sd.Kfz. 251 der 7. Panzerdivision der Wehrmacht. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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Ein deutscher Tanker mit einer Karte am Straßenrand. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
Ein deutscher Tanker mit einer Karte am Straßenrand. UdSSR (Weißrussland). Juli 1941
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