Eine Frau springt über eine Absperrung, um Adolf Hitler zu küssen, 1936.

Kurz vor dem Ziel des 1500-Meter-Freistilschwimmens der Männer gelang es einer Frau mit rotem Hut, die von den Schwarzen Garden wiederholt daran gehindert worden war, Adolf Hitler aus der Nähe zu fotografieren, die Absperrung zu durchbrechen.

Sie nutzte die Aufregung des Rennens, schüttelte Hitler die Hand und küsste ihn kühn, während die 20.000 Zuschauer in Gelächter ausbrachen.

Hitler beteiligte sich in heiterer Stimmung an der Belustigung und klatschte im Takt der Menge, als die Frau, Carla de Vries, triumphierend zu ihrem Platz zurückkehrte.

De Vries, eine 40-jährige Amerikanerin, die durch Europa reiste, war fest entschlossen, Hitler zu treffen. Ihr Schwager bemerkte später: „Sie wollte Hitler treffen, aber ich bin überrascht, wie sie es angestellt hat.“

Ihre Begründung in ihren eigenen Worten: „Warum? Ich habe ihn einfach umarmt, weil er so freundlich und liebenswürdig wirkte.“

Die Leute, die in der Nähe der Führerloge saßen, begannen so laut zu jubeln und zu applaudieren, dass ich zu meinem Mann zurücklief und ihm sagte, wir sollten besser gehen. Ich weiß nicht, warum ich das tat. So etwas hatte ich jedenfalls nicht geplant.

Ich schätze, ich bin einfach eine impulsive Frau. Das passierte, als ich hinunterging, um Hitler mit meiner kleinen Filmkamera zu fotografieren.

Hitler beugte sich lächelnd vor und wirkte so freundlich, dass ich einfach auf ihn zuging und ihn um ein Autogramm bat, das er auf meine Schwimmkarte schrieb. Er lächelte unentwegt, und so küsste ich ihn.“

Nach dem Vorfall war Hitler außer sich vor Wut, weil seine Sicherheitskräfte es versäumt hatten, die Frau aufzuhalten.

Mehrere Wachen aus Hitlers Schutzstaffel wurden in Ungnade entlassen, während mehrere andere im Rang degradiert wurden.

Die Olympischen Spiele 1936 fanden im nationalsozialistischen Berlin statt und waren die ersten Spiele, die in 41 Ländern im Fernsehen übertragen wurden.