Die Cyklon-Fabrik in Rummelsburg (heute ein Teil der westlichen Metropole Berlin) wurde 1901 eröffnet und produzierte in Lizenz französische Werner-Motorräder. Diese hatten einen kleinen Einzelmotor, der direkt über dem Vorderrad montiert war und über einen Riemen angetrieben wurde. Ein Jahr später, offenbar unter dem Motto „zwei Räder sind gut, drei Räder sind besser“, brachten sie die Cyklonette auf den Markt, die ihrem Motorrad sehr ähnlich sah, mit einer geflochtenen Karosserie über einem auf das Heck aufgepfropften Stahlrohrrahmen.
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Die dreirädrige Cyklon Cyklonette wurde 1902 hergestellt. Es war ein Dreirad mit einem einzelnen Rad vorne zum Lenken und zum Antrieb durch einen direkt darüber montierten 450-cm³-Einzylindermotor. Dies machte die Cyklonette zu einem der ersten Autos mit Frontantrieb. Die Leistung der ersten Modelle betrug 3,5 PS (2,6 kW). Spätere Modelle waren mit einem 1,3-l-Zweizylindermotor mit 6 PS (4,5 kW) ausgestattet, einige hatten jedoch einen Reihenvierzylinder. Die Cyklonette war bis 1923 erhältlich, lange nachdem Dreiräder aus der Masse verschwunden waren.
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Obwohl die Cyklonette keine dauerhafte Präsenz auf dem Automobilmarkt hatte, trug sie dazu bei, das Dreirad als machbares Konzept zu etablieren und inspirierte zukünftige Kleinfahrzeuge wie das Morgan-Dreirad und andere europäische Cyclecars des frühen 20. Jahrhunderts. Obwohl sie heute nicht weithin bekannt ist, nimmt die Cyklonette als eines der bahnbrechenden Kleinstautos und frühes Beispiel für sparsames Stadttransportmittel einen einzigartigen Platz in der Automobilgeschichte ein.