Auf der Rückseite dieses Fotos steht: „Zum ewigen Andenken an den Spartakisten Krieg in München Bayern“. Englisch: „Als ewiges Andenken an den Spartakuskrieg in München, Bayern“ .
Einigen Quellen zufolge handelt es sich um eine reale Situation, andere Quellen behaupten, dass es sich um ein gestelltes Foto handelt. Aufgrund der verschiedenen Unstimmigkeiten auf dem Foto ist es höchstwahrscheinlich ein inszeniertes Ereignis. Erstens sieht es nicht wie eine tatsächliche Hinrichtung aus. Sie sind zu nahe an der Wand, um ohne Abpraller zu schießen, und sie zielen oder schultern ihre Waffen nicht auf eine Weise, die Schussbereitschaft anzeigen würde.
Der Typ ganz rechts ist das auffälligste Erkennungszeichen. Seine Haltung ist völlig falsch zum Schießen, er hält das Gewehr falsch und schaut in die Kamera. Außerdem schaut der Offizier direkt in die Kamera. Zwei der Männer in der hinteren Reihe scheinen mit ihren Mauser 98 nicht vertraut zu sein.
Schauen Sie sich den Typen an, der hingerichtet werden soll. Er hat eine trotzige Haltung, schicke Kleidung, tolle Haare und sieht viel zu lässig aus. Deutsche Fotojournalisten des frühen 20. Jahrhunderts inszenierten ihre Fotos häufig (manchmal zu Propagandazwecken). In ihren Augen war es nicht so, dass sie fälschten, sondern sie wollten nur eine wahre Geschichte auf visuell möglichst überzeugende Weise erzählen.
Den Uniformen nach zu urteilen, handelt es sich bei den Männern aus dem Erschießungskommando um Freikorps und nicht um reguläre Armeetruppen. Freikorps waren paramilitärische Gruppen, die erstmals im Dezember 1918 nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg auftauchten.
Sie bestanden aus ehemaligen Soldaten, arbeitslosen Jugendlichen und anderen Unzufriedenen und wurden von ehemaligen Offizieren und anderen ehemaligen Militärangehörigen angeführt. Im Frühjahr und Sommer 1919 vermehrten sie sich in ganz Deutschland. Die Freikorps wurden eingesetzt, um die deutsche Revolution von 1918–1919 niederzuschlagen und im Mai 1919 die Bayerische Räterepublik zu zerschlagen.
Sie lösten sich 1920 offiziell auf, doch viele ihrer Mitglieder traten der jungen NSDAP bei und wurden zu den ersten Vollstreckern der Partei – der späteren SA. Ein ehemaliges Mitglied des Freikorps, Ernst Röhm, wurde Chef der SA.