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Feuerkraft für Deutschland – Deutsche Soldaten trainieren an der Flakvierling 38 (1943)

Im November 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, wurde überall an der Front und in der Heimat an neuen Strategien, Technologien und der Ausbildung von Truppen gearbeitet. Eines der zentralen Elemente der Luftverteidigung war dabei die 2-cm-Flakvierling 38, ein weit verbreitetes Flugabwehrsystem der deutschen Wehrmacht. Das Bildmaterial, das diesen Beitrag begleitet, zeigt deutsche Soldaten beim Training an dieser Waffe – ein seltener Einblick in den militärischen Alltag jener Zeit.

Zentralbild
II. Weltkrieg 1939-45
Die Panzergrenadier-Division “Großdeutschland” wurde 1942 als eine mit allen Waffen
ausgerüstete Formation aus dem ehemaligen Wachregiment-Berlin, dem Infanterie-Lehr-Regiment-Döbritz, dem Infanterie-Regiment-Großdeutschland aufgestellt.
U.B.z: Ausbildung an der Vierlingsflak, die wegen ihrer Federstärke auch gegen Erdziele eingesetzt wird, bei der Ersatzbrigade mot. ” Großdeutschland”. 5.11.1943
5558-43

Die Flakvierling 38 bestand aus vier miteinander gekoppelten 20-mm-Kanonen, die auf einer einzigen Lafette montiert waren. Entwickelt wurde sie von Rheinmetall-Borsig und kam ab 1940 in verschiedenen Konfigurationen zum Einsatz – stationär, mobil auf Anhängern oder montiert auf Halbkettenfahrzeugen. Ihre Hauptaufgabe: die Bekämpfung feindlicher Tiefflieger und leichter gepanzerter Ziele. Mit einer theoretischen Feuerrate von bis zu 1.800 Schuss pro Minute war sie gefürchtet und effektiv – allerdings auch anfällig für Störungen bei Dauerfeuer.

Das hier gezeigte Training diente der Vorbereitung junger Soldaten auf den Ernstfall. Im Bild erkennt man klar die typischen Schutzuniformen, Helme und das konzentrierte, disziplinierte Auftreten der Männer. Die Schulung an der Flak erforderte nicht nur technisches Verständnis, sondern auch perfektes Zusammenspiel im Team: Ein Mann bediente die Visierung, ein anderer kümmerte sich um das Nachladen, weitere waren für die Kommunikation und Munition zuständig. Nur durch präzise Koordination konnte das Gerät im Ernstfall wirkungsvoll eingesetzt werden.

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Dieses Bild ist keine Propagandaaufnahme, sondern ein sachlicher Blick auf den militärischen Alltag in einer schwierigen Epoche. Es zeigt keine Heldenpose, sondern harte Ausbildung – verbunden mit der Ernsthaftigkeit, die der Kriegsalltag erforderte. Die Gesichter der Männer wirken fokussiert, fast angespannt. Sie wussten, dass das, was sie hier übten, bald Realität werden würde.

Interessant ist auch der Zeitpunkt: November 1943. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Kriegsglück für Deutschland bereits merklich gewendet. Die Alliierten waren in Italien gelandet, die Luftangriffe auf deutsche Städte nahmen zu, und an der Ostfront wurden schwere Rückschläge hingenommen. In dieser Lage wurde die Luftabwehr immer wichtiger, insbesondere zum Schutz von Truppenbewegungen und strategischen Einrichtungen.

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Der Einsatz der Flakvierling 38 war nicht auf die Front beschränkt. Sie wurde auch zur Heimatverteidigung eingesetzt, etwa zur Sicherung von Rüstungsbetrieben oder Verkehrsknotenpunkten. Oftmals wurden Flakstellungen mit Tarnnetzen o der improvisierten Bauten geschützt, um sie vor Luftaufklärung zu verbergen. Ihre Bedienmannschaften mussten nicht nur gut ausgebildet, sondern auch schnell reaktionsfähig sein – der Überraschungseffekt war entscheidend.

Was dieses Bild besonders macht, ist der Moment der Ruhe vor dem Sturm. Es dokumentiert keine Schlacht, keine Explosion – sondern einen Schulungsalltag, wie er tausendfach stattfand. Gerade deshalb ist es historisch so wertvoll. Es erlaubt einen Blick auf die Technik, die Organisation und den menschlichen Aspekt militärischer Ausbildung im Zweiten Weltkrieg.

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Heute – mit dem zeitlichen Abstand und dem Wissen um die historischen Konsequenzen – betrachtet man solche Aufnahmen mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite steht die Faszination für Technik, Disziplin und Organisation. Auf der anderen Seite die tragischen Folgen eines globalen Konflikts, der Millionen Leben kostete. Dieses Spannungsfeld macht historische Dokumentation so wichtig: Nicht zur Glorifizierung, sondern zum Verstehen.

Die Flakvierling 38 ist heute in vielen Museen erhalten – als technisches Zeitzeugnis. Doch Bilder wie dieses geben ihr Kontext. Sie zeigen nicht nur das Gerät, sondern die Menschen, die es bedienten. Junge Männer, oft nicht älter als zwanzig, die in einem gewaltigen System Teil einer Maschinerie wurden, deren Ausmaß sie oft selbst kaum begreifen konnten.

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