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Die Wahrheit verteidigen: Die Kampagne „Stop Denial“ gegen Holocaustleugnung

Three individuals in a wooded area examining a large, wooden gas-tighed door - remains of gas chamber and crematorium V at the former Auschwitz II-Birkenau site.

Holocaustleugnung ist weit mehr als nur das Verbreiten von Unwahrheiten – sie ist ein gezieltes Instrument des ideologischen Hasses, das in unserer heutigen, von sozialen Medien geprägten Welt eine gefährliche Verbreitung findet. Sie zielt darauf ab, die historischen Fakten über das größte Verbrechen auf europäischem Boden zu verschleiern und das Andenken an Millionen Opfer zu schänden. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, hat das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau die Initiative „Stop Denial“ ins Leben gerufen. Über die Website stopdenial.auschwitz.org bietet die Kampagne umfassende Materialien, die die gängigsten Lügen über das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz klar und sachlich widerlegen.

Dr. Piotr M.A. Cywiński, Direktor des Museums und Initiator der Kampagne, betont die Dringlichkeit des Handelns: „Vor einigen Jahrzehnten hätte sich kaum jemand getraut, einem Holocaust-Überlebenden ins Gesicht zu sagen, dass seine Aussagen Lügen seien. Doch heute, da nur noch wenige dieser Zeugen unter uns sind, werden Stimmen, die den Holocaust leugnen oder relativieren, lauter. Es liegt an uns, der Wahrheit und der Würde der Opfer entschlossen beizustehen und zu zeigen, dass wir mehr sind als jene, die Hass verbreiten.“

Die Website „Stop Denial“ enthält eine Vielzahl von Dokumenten, Fotos, Zeitzeugenberichten und Forschungsergebnissen, die es jeder und jedem ermöglichen, sich sachlich mit den Behauptungen der Leugner auseinanderzusetzen. Schritt für Schritt werden dort ihre Argumentationsmuster analysiert und widerlegt. Zu den behandelten Leugnungsmythen gehören unter anderem Aussagen wie: „Zyklon B wurde nur zur Desinfektion verwendet“, „In den Gaskammern II und III gab es keine Öffnungen für das Gas“, oder „Der Schornstein des Krematoriums I war funktionsunfähig“. Solche Behauptungen werden auf Grundlage historischer Beweise eindeutig widerlegt.

Dr. Igor Bartosik vom Forschungszentrum des Museums, Autor der Online-Lektion über Strategien der Holocaustleugner, betont: „Die Auseinandersetzung mit Holocaustleugnern im Internet ist äußerst schwierig, denn sie ignorieren konsequent alle vorliegenden Fakten. Ihr Ziel ist nicht die Wahrheit, sondern die Verfälschung der Geschichte und die Verhöhnung der Opfer.“ Umso wichtiger sei es, dass Aufklärung auf fundierter Recherche basiert und öffentlich zugänglich ist.

Die Website wird kontinuierlich erweitert. Nutzerinnen und Nutzer sind dazu aufgerufen, neue Leugnungsversuche zu melden, damit auch diese systematisch entkräftet werden können. Ergänzend bietet die Podcast-Reihe „Über Auschwitz“ vertiefende Gespräche mit Fachleuten wie Dr. Piotr Setkiewicz und Dr. Bartosik, die Einblicke in die Mechanismen der Geschichtsfälschung und die Notwendigkeit historischer Bildung geben.

Die Kampagne „Stop Denial“ ist somit ein Aufruf zum Handeln – an jeden von uns. Denn nur gemeinsam und mit klarer Haltung kann verhindert werden, dass Lügen und Hass erneut Fuß fassen. Der Schutz der Wahrheit und die Würde der Opfer stehen auf dem Spiel – und sie verdienen unsere Stimme.

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