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Die Leute outen sich jetzt als „Nebulas3xual“

Mit der Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Identitätsverständnisses entstehen immer wieder neue Begriffe zur Beschreibung von Erfahrungen, die nicht in traditionelle Schubladen passen. Einer dieser Begriffe ist „  Nebulasexualität“ , eine Identität, die mit Neurodivergenz und der oft nebligen, schwer definierbaren Natur der Anziehung zusammenhängt.

Mit dem wachsenden Bewusstsein für Neurodiversität erkennen viele, dass die gängigen Bezeichnungen der sexuellen Orientierung nicht immer zu ihren Lebenserfahrungen passen. Für Menschen mit Autismus, ADHS oder Zwangsstörungen kann es schwierig sein, sexuelle, emotionale und ästhetische Anziehung zu trennen.

Der Begriff  „ Nebulasexualität  “ bringt diese Erfahrung in Worte und hilft neurodiversen Menschen, sich gesehen und bestätigt zu fühlen. Das Präfix „Nebula“ bedeutet „getrübt“ oder „unklar“ und beschreibt, wie sich Anziehung für Menschen, die sich so identifizieren, verschwommen oder unbestimmt anfühlen kann.

Laut Autism Nottingham fällt Nebulasexualität unter den  Begriff der Quoisexualität  und beschreibt jemanden, der „aufgrund von Neurodivergenz oder Zwangsgedanken nicht sagen kann, ob er sexuelle Anziehung verspürt oder nicht.“ Dabei handelt es sich nicht um Verwirrung, sondern um eine andauernde Erfahrung, die davon geprägt ist, wie das neurodivergente Gehirn Anziehung verarbeitet.

In Online-Foren teilen viele neurodiverse Nutzer ihre Erleichterung darüber, einen passenden Begriff gefunden zu haben. „Ich habe Gefühle, aber ich weiß nicht, was sie bedeuten! Nebulasexuell ist okay“, schreibt einer. Ein anderer schreibt: „Als ADHS-Patient weiß ich nicht, ob ich mich angezogen fühle oder nur hyperfixiert bin. Dieses Etikett hilft mir, mich weniger kaputt zu fühlen.“

Dennoch sind nicht alle überzeugt. Einige Online-Nutzer kritisieren die wachsende Zahl von Etiketten, da sie die Sache eher verkomplizieren als klären. „Wir haben offiziell den Verstand verloren“, scherzte ein Kommentator.

Andere verteidigen die Entwicklung der Identitätssprache und weisen darauf hin, dass Geschlecht und Sexualität heute als fließende Erfahrungen und nicht mehr als feste biologische Merkmale verstanden werden. Bezeichnungen wie „nebulasexuell“ helfen lediglich dabei, diese Vielfalt zu beschreiben.

Für viele neurodiverse Menschen geht es nicht darum, Etiketten anzuheften, sondern darum, Verständnis in einer Welt zu finden, die sie oft missversteht.

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