Im Frühjahr 1945, in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs, befanden sich große Teile Norddeutschlands bereits unter alliierter Kontrolle. Nach dem raschen Vormarsch britischer und kanadischer Truppen wurde auch die Region um Bremen erobert. In der Folge kam es zu massenhaften Kapitulationen deutscher Soldaten, die nun als Kriegsgefangene in improvisierten und später festen Lagern interniert wurden.
Das Gefangenenlager in der Nähe von Bremen diente als Sammelpunkt für deutsche Soldaten unterschiedlicher Einheiten – von regulären Wehrmachtstruppen über Marineangehörige bis hin zu Mitgliedern des Volkssturms. Unter den Gefangenen befanden sich sowohl kampferprobte Veteranen als auch junge Rekruten, die erst kurz zuvor an die Front beordert worden waren. Viele von ihnen waren erschöpft, unterernährt und von den Strapazen des Rückzugs gezeichnet.
Die Alliierten hielten die Gefangenen in umzäunten Arealen, oft unter freiem Himmel oder in provisorischen Baracken, bis ihre Registrierung, Vernehmung und Verlegung in größere, besser organisierte Lager erfolgen konnte. Die Lebensbedingungen variierten je nach Versorgungslage der Alliierten, doch im Vergleich zu den katastrophalen Verhältnissen an der Front bot das Lager für viele eine unerwartete Form der Sicherheit – fernab von Bombardierungen und Gefechten.
Bremen war zu diesem Zeitpunkt nicht nur ein strategisch wichtiger Hafen- und Industriestandort, sondern auch ein logistisches Zentrum für die Alliierten, um den Transport von Kriegsgefangenen, Material und Hilfsgütern zu koordinieren. Die Internierung deutscher Soldaten in Lagern wie diesem war ein Teil der umfassenden Entmilitarisierungspolitik, die den Wiederaufbau und die politische Neuordnung Deutschlands einleiten sollte.
Die Bilder und Berichte aus diesen Lagern erinnern daran, wie der Krieg in seinen letzten Tagen Millionen von Soldaten aus allen beteiligten Nationen in die Gefangenschaft führte – ein Schicksal, das für viele das Ende eines langen und blutigen Konflikts markierte.