Der Rhein war im Frühjahr 1945 eine der letzten natürlichen Verteidigungslinien des Deutschen Reiches und spielte eine entscheidende strategische Rolle im Westfeldzug der Alliierten. Der Fluss bildete die Grenze zwischen dem bereits verlorenen Westen und dem Kernland des Dritten Reiches.
Der bekannteste Rheinübergang erfolgte am 7. März 1945 bei Remagen, als US-amerikanische Truppen überraschend die Ludendorff-Brücke intakt eroberten. Dies ermöglichte es ihnen, rasch einen Brückenkopf auf dem östlichen Rheinufer zu errichten – ein schwerer Rückschlag für die deutsche Verteidigung.
In den folgenden Wochen überquerten alliierte Truppen – darunter die 1. und 3. US-Armee sowie Einheiten der britischen 21st Army Group – an mehreren Stellen den Rhein. Unterstützt durch Pontonbrücken, amphibische Fahrzeuge und Luftunterstützung, gelang es ihnen, tief in das westliche Deutschland vorzustoßen.
Die Wehrmacht war zu diesem Zeitpunkt militärisch erschöpft, personell unterlegen und moralisch gebrochen. Der Widerstand entlang des Rheins war nur noch punktuell organisiert und konnte den alliierten Vormarsch nicht mehr aufhalten.
Die Überquerung des Rheins markierte den Beginn des endgültigen Zusammenbruchs des NS-Regimes. Städte wie Köln, Mainz, Frankfurt und später auch Nürnberg fielen rasch in alliierte Hände. Der Weg nach Berlin war nun offen – die Kapitulation nur noch eine Frage der Zeit.