Der lächelnde Junge auf diesem Foto wuchs zu einem der bösesten Männer Amerikas heran…
Dunkle Augen, ein schüchternes Lächeln – ein Junge wie viele andere.
Niemand konnte ahnen, dass er eines Tages zu einer der bekanntesten Figuren der amerikanischen Kriminalgeschichte werden würde.
Geboren 1960 in El Paso, Texas, wuchs er als jüngstes von fünf Kindern einer Arbeiterfamilie auf. Seine Kindheit war von Unsicherheit und Angst geprägt. Zuhause herrschte ein strenger Vater, und der kleine Junge zog sich immer mehr in seine eigene Welt zurück.
Bereits früh begann er, sich für dunkle Themen zu interessieren. Freunde beschrieben ihn später als still, nachdenklich – und irgendwie „anders“.
Ein traumatisches Erlebnis in seiner Jugend veränderte ihn tiefgreifend. Danach verlor er das Interesse an Schule und sozialen Kontakten. Er begann, umherzuziehen, lebte von Gelegenheitsarbeiten und geriet immer wieder auf die schiefe Bahn.
In den frühen 1980er Jahren zog er nach Kalifornien, wo er zunehmend auffiel. Er führte ein unstetes Leben – zwischen Drogen, Kleinkriminalität und Einsamkeit. Doch was dann geschah, sollte die Öffentlichkeit erschüttern.
Der Beginn einer dunklen Serie
Zwischen 1984 und 1985 kam es in Kalifornien zu einer Reihe mysteriöser nächtlicher Einbrüche und Gewalttaten. Die Polizei stand vor einem Rätsel – die Taten schienen willkürlich und folgten keinem klaren Muster.
Die Medien gaben dem unbekannten Täter bald einen Namen, der Angst in ganz Los Angeles auslöste: „The Night Stalker“.
Monatelang versetzte er ganze Stadtteile in Alarmbereitschaft. Türen wurden doppelt verschlossen, Nachbarn hielten Nachtwachen – niemand fühlte sich mehr sicher.
Der entscheidende Hinweis
Schließlich führte ein aufmerksamer Jugendlicher die Ermittler auf die richtige Spur. Ein Fingerabdruck bestätigte die Identität des Verdächtigen: Richard Ramirez, damals 25 Jahre alt.
Als sein Foto veröffentlicht wurde, erkannten ihn Anwohner – und halfen dabei, ihn festzuhalten, bis die Polizei eintraf. Nach Monaten der Angst war die Serie beendet.
Der Prozess und das Ende
1989 wurde Ramirez in einem aufsehenerregenden Prozess schuldig gesprochen.
Er verbrachte über zwei Jahrzehnte in der Todeszelle von San Quentin, wo er 2013 an einer Krankheit starb.
Bis zuletzt blieb sein Fall ein Symbol für die dunklen Abgründe der menschlichen Psyche – und für die Frage, wie aus einem unschuldigen Kind ein Mensch werden kann, den die Welt fürchtet.
Wenn man heute auf seine Kindheitsfotos blickt, erinnert man sich daran, dass das Böse nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Und vielleicht liegt genau darin die größte Warnung dieser Geschichte.




