Aus westdeutscher Sicht war die DDR der ärmere, unfreiere Landesteil. Doch auch dort haben Menschen gelebt und geliebt. Thomas Billhardt hat den Alltag fotografiert. Eine Ausstellung zeigt die Bilder.
Anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls zeigt das Berliner Museum “The Kennedys” Fotografien von Thomas Billhardt, die den Alltag in der DDR und Ost-Berlin seit den 50er Jahren dokumentieren. Billhardt, geboren 1937 in Chemnitz, war zu DDR-Zeiten vor allem durch seine Aufnahmen aus Kuba, Palästina und vom Vietnam-Krieg bekannt. Doch er war auch ein genauer Betrachter des täglichen Lebens im sozialistischen Staat. Seine Fotos wurden auch in West-Medien gedruckt.
Im Museum “The Kennedys” sind ab dem 7. November mehr als 60 Fotografien von Thomas Billhardt zu sehen, die den Alltag im sozialistischen Deutschland zeigen.

Wiener Würstchen gab es auch im Osten. Dieses Foto entstand 1960, ein Jahr vor dem Mauerbau, am Berliner Alexanderplatz.
Advertisement

Was Kennedy konnte, kann Fidel schon lange: Der kubanische Staatschef Fidel Castro reiste 1972 zusammen mit Erich Honnecker, damals Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED, mit offenem Verdeck durch Leuna.
1988 fotografierte Billhardt Kinder beim Abkühlen in einer Ost-Berliner Sauna. Das Bild wurde im “Life”-Magazine abgedruckt.
Die Bilder von Thomas Billhardt zeigen oft ein anderes Bild vom Leben in der DDR, als es die West-Medien glauben machen wollten. Auch wenn der sozialistische Staat ökonimisch vom Westen bald abgehängt war, hatten die Menschen durchaus Vergnügen im Alltagsleben, wie diese beiden Daman 1959 am Alexanderplatz demonstrieren.

Wiener Würstchen gab es auch im Osten. Dieses Foto entstand 1960, ein Jahr vor dem Mauerbau, am Berliner Alexanderplatz.

Was Kennedy konnte, kann Fidel schon lange: Der kubanische Staatschef Fidel Castro reiste 1972 zusammen mit Erich Honnecker, damals Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED, mit offenem Verdeck durch Leuna.

1988 fotografierte Billhardt Kinder beim Abkühlen in einer Ost-Berliner Sauna. Das Bild wurde im “Life”-Magazine abgedruckt.

Die Bilder von Thomas Billhardt zeigen oft ein anderes Bild vom Leben in der DDR, als es die West-Medien glauben machen wollten. Auch wenn der sozialistische Staat ökonimisch vom Westen bald abgehängt war, hatten die Menschen durchaus Vergnügen im Alltagsleben, wie diese beiden Daman 1959 am Alexanderplatz demonstrieren.

Die Präsenz von Polizei und Militär war in Ost-Berlin allgegenwärtig. Das Foto entstand 1962 kurz nach dem Bau der Mauer.

Die DDR-Gesellschaft war deutlich stärker durchmilitarisiert als in der BRD. Die Gesellschaft für Sport und Technik (GEST) führte zusammen mit der NVA die vormilitärische Ausbildung (VA) an Schulen und Universitäten durch. Und veranstaltete insgesamt vier Wehrspartakiaden, also wehrsportliche Wettkämpfe der “verteidigungsbereiten” Jugend. Es war so etwas wie die deutsche Meisterschaft im Wehrsport. Diese Aufnahme entstand bei der 3. Zentralen Wehrspartakiade 1978 in Halle.
Advertisement
Sieht aus wie 1960, ist aber schon 1987: eine Frau in der Abteilung Agitation und Propaganda im VEB Zwickauer Kammgarnspinnereien in Gera

Sieht aus wie 1960, ist aber schon 1987: eine Frau in der Abteilung Agitation und Propaganda im VEB Zwickauer Kammgarnspinnereien in Gera

Deutlich farbenfroher und zeitgemäßer zeigte sich die DDR im gleichen Jahr bei der Parade zur “750 Jahre Berlin”-Feier. Hier werden Schaubilder über die Freikörperkultur der DDR präsentiert
Pfannkuchen für 20 Pfennige – das gab es 1979 in Halle-Neustadt
Väter, die sich um ihre Neugeborenen kümmern – das ist keine Erfindung von Ursula von der Leyen. Thomas Billhardt dokumentierte dieses Phänomen schon 1987 in Halle


Schaufensterbummel mit politischer Lektion: Auf großen Plakaten wird 1976 in Bautzen auf das Not der Menschen in Vietnam hingewiesen.

Die Mauer war schon gefallen, doch die DDR bestand noch: ein Grenzsoldat inmitten der Mauerreste

Im Singen war er ganz groß: Erich Honecker (Mitte) bei einem Veteranentreffen 1979 in Ost-Berlin.