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Berührende Entdeckung: Eine handschriftliche Notiz in Kinderschuhen aus Auschwitz

Die Schuhe gehörten einem Kind namens Amos Steinberg, das 1944 mit seiner Mutter in das Lager deportiert wurde. Keiner von beiden überlebte.

Auschwitz-Schuhe von Amos Steinberg

Gedenkstätte und Museum Auschwitz-BirkenauAuf diesem Paar Schuhe waren der Vor- und Nachname, das Verkehrsmittel und die Registrierungsnummer eines Kindes vermerkt.

Experten einer europäischen Gedenkstätte haben kürzlich ein Paar Kinderschuhe mit einer handschriftlichen Notiz entdeckt. Die Notiz enthielt den Namen eines Kindes, Informationen über dessen Ankunftsort sowie eine Registrierungsnummer.

Laut Fox News stießen Forscher auf diesen Fund, während sie Block 17 eines historischen Lagerkomplexes restaurierten. Die Schuhe gehörten einem sechsjährigen Jungen aus Tschechien, der im Jahr 1944 dorthin gebracht wurde.

Aus erhaltenen Dokumenten geht hervor, dass der Junge zusammen mit seiner Mutter angekommen ist. Es wird angenommen, dass die Mutter den Namen ihres Kindes in die Schuhe schrieb, um ihn zu kennzeichnen und Informationen über ihn festzuhalten

Auschwitz-Tor

Daniel BRIOT/FlickrDie Bahngleise, die nach Auschwitz führen

Auschwitz-Birkenau wurde im Jahr 1940 errichtet und war ein weitläufiger Lagerkomplex, wobei Birkenau als zentrales Lager innerhalb des Systems fungierte. Das Lager wird häufig auch als Auschwitz II bezeichnet.

Schätzungen zufolge verloren dort über eine Million Menschen ihr Leben. Das Schicksal des sechsjährigen Amos Steinberg begann mit seiner Ankunft im Ghetto Theresienstadt am 10. August 1942. Später wurde sein Vater von der Familie getrennt und 1944 von Auschwitz in ein anderes Lager überstellt.

Wie Hanna Kubike von der Sammlungsabteilung des Auschwitz-Museums berichtet, erhielt Steinbergs Vater nach seiner Befreiung aus einem weiteren Lager Informationen über das Schicksal seines Sohnes

Dokumente in Schuhen aus Auschwitz gefunden

Gedenkstätte und Museum Auschwitz-BirkenauEin anderer Schuh brachte zahlreiche Dokumente zutage, darunter die Namen Ackermann, Brávermann und Beinhorn.

Neben den Schuhen von Amos Steinberg wurden auch Dokumente in ungarischer Sprache entdeckt. Experten vermuten, dass diese von Personen stammen, die zuvor in Budapest und der Stadt Munkács lebten – einem Gebiet, das heute zur Ukraine gehört.

„In unseren Sammlungen befinden sich bereits Schuhe mit eingelegten Materialien, meist Zeitungspapier, das zur Isolierung oder als Einlegesohle diente“, erklärte Hanna Kubik vom Museumsteam. „Der aktuelle Fund ist besonders wertvoll, da die Dokumente gut erhalten sind und handschriftliche Vermerke, Namen und Daten aus den Jahren 1941 und 1942 enthalten.“

Laut Kubik handelt es sich bei den Funden um amtliche Papiere, einen handbeschrifteten Zettel und einen Teil einer Broschüre. Zu den aufgeführten Namen gehören unter anderem Ackermann, Brávermann und Beinhorn.

„Die betreffenden Personen wurden vermutlich im Frühjahr oder Sommer 1944 nach Auschwitz gebracht“, so Kubik weiter. „Wir hoffen, dass weiterführende Recherchen mehr über ihre individuellen Lebensgeschichten ans Licht bringen können.“

Auschwitz-Artefakte

Gedenkstätte und Museum Auschwitz-BirkenauAlle freigelegten Gegenstände werden für die weitere Analyse durch die Abteilung Museumssammlungen vorbereitet.

Viele persönliche Gegenstände, die einst Menschen gehörten, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Lagern interniert waren, werden regelmäßig in Ausstellungen gezeigt. Die kürzlich entdeckten Kinderschuhe und die darin versteckten Dokumente wurden der Sammlungsabteilung zur fachgerechten Konservierung und weiteren Analyse übergeben.

Diese Funde sind jedoch nur ein kleiner Teil zahlreicher historischer Objekte, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dieser dunklen Zeit entdeckt wurden.

Im September 2019 wurde beispielsweise das lange verschollene Tagebuch der Teenagerin Renia Spiegel nach rund 70 Jahren in einem Banktresor in New York aufgefunden. Es soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Und erst vor Kurzem entdeckten Archäologen nahe einem Schloss in Polen, das während des Zweiten Weltkriegs genutzt wurde, eine Sammlung wertvoller Silbergegenstände.

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