Der vierjährige Michael Finder aus Ostdeutschland wird von seinem Vater in ein von Feuerwehrleuten gehaltenes Netz jenseits der Grenze in Westberlin geworfen, 1961
Der vierjährige Michael Finder aus Ostdeutschland wird von seinem Vater in ein Netz geworfen, das von Anwohnern und Feuerwehrleuten jenseits der Grenze in West-Berlin gehalten wird.
Anschließend bereitet sich der Vater Willy Finder darauf vor, selbst den Sprung zu wagen. Bilder aus der Broschüre „Eine zerrissene Stadt: Der Bau der Berliner Mauer“.
Diese Fotos wurden etwa zur selben Zeit aufgenommen, als die Berliner Mauer errichtet wurde. Die sowjetische Besatzungszone in Deutschland (und Berlin) litt in den 1950er Jahren unter einer starken Migrationsbewegung gebildeter Menschen aus ihren Sektoren in Richtung Westen.
Dieser Braindrain ermutigte die Sowjetunion, mit dem Bau einer „faschistischen Schutzmauer“ zu beginnen, die die Ostdeutschen vor dem „Faschismus“ schützen sollte, den die Westalliierten „in ihren Sektoren nicht ausgerottet“ hatten.
Natürlich diente diese Mauer eigentlich nur dazu, die Auswanderung Ostdeutscher in den Westen zu verhindern. Aus dieser Mauer wurde später die Berliner Mauer.
Diese Wohnungen lagen entlang der Bernauer Straße in Berlin, einer Linie, die die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin verlief.
Nach dem Bau der Mauer im Jahr 1961 gab es viele Fluchtversuche durch diese Wohnblöcke. So viele, dass die Sowjets die Fenster zumauern und die Wohnungen der dort lebenden Menschen durchsuchen mussten.
Sie haben die Menschen, die in diesen Wohnungen lebten, vertrieben. Wenn diese Menschen also aus dem vierten Stock springen, sehen wir Menschen, die einen letzten Versuch in den Westen unternehmen, bevor alle ihre (relativ sicheren) Möglichkeiten, aus Ostberlin herauszukommen, für immer vertan sind.
Diese Wohnungen wurden später abgerissen und die Berliner Mauer errichtet, die die meisten von uns aus den Wochenschauen kennen und von der wir Teile in Museen auf der ganzen Welt haben.
Zwischen 1945 und 1988 wanderten etwa vier Millionen Ostdeutsche in den Westen aus. 3,454 Millionen von ihnen verließen das Land zwischen 1945 und dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961.
Die große Mehrheit überquerte die Grenze einfach zu Fuß oder verließ sie nach 1952 über West-Berlin. Nach der Befestigung der Grenze und dem Bau der Berliner Mauer ging die Zahl der illegalen Grenzübertritte drastisch zurück.
Mit der Verbesserung der Grenzsicherung in den folgenden Jahrzehnten sanken die Zahlen weiter. Im Jahr 1961 flohen 8.507 Menschen über die Grenze, die meisten von ihnen über West-Berlin.
Durch den Bau der Berliner Mauer in diesem Jahr verringerte sich die Zahl der Flüchtlinge für den Rest des Jahrzehnts um 75 % auf rund 2.300 pro Jahr.
Durch die Mauer wurde Berlin von einem der Orte, an denen der Grenzübertritt vom Osten aus am einfachsten war, zu einem der Orte, an denen es am schwierigsten war.