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Illustrierte Gewehre aus dem Deutschen Kaiserreich (1871–1918)

1. Mauser-Norris Modell 1867/69 Gewehr
Dieses frühe Modell markierte den Beginn der Zusammenarbeit zwischen der deutschen Firma Mauser und dem amerikanischen Unternehmer Norris. Es handelte sich um eines der ersten Hinterladergewehre mit Zylinderverschluss, das auf Exportmärkte abzielte. Obwohl es nicht weit verbreitet im deutschen Militär genutzt wurde, war es ein wichtiger technischer Vorläufer für spätere Mauser-Modelle und demonstrierte bereits solide Präzision und Handwerkskunst.

2. Modell 1871 Gewehr (Gewehr 71)
Das erste einheitliche Dienstgewehr des neu gegründeten Deutschen Kaiserreichs wurde 1871 eingeführt. Es war ein Einzellader mit Zylinderverschluss, das die 11-mm-Metallpatrone verschoss. Das Gewehr war einfach, robust und zuverlässig – ein Meilenstein in der deutschen Militärgeschichte. Es wurde in großem Umfang verwendet und bildete die Grundlage für viele spätere Weiterentwicklungen.

3. Modell 1871 Jägertruppen-Gewehr
Diese Variante wurde speziell für die Jägertruppen – mobile, leicht bewaffnete Infanterieeinheiten – konzipiert. Sie war leichter, kürzer und dadurch besser für unwegsames Gelände geeignet. Die Jäger-Gewehre wiesen oft verbesserte Visiereinrichtungen auf, um die Schussgenauigkeit auf mittlere Distanzen zu erhöhen.

4. Modell 1871 Kavalleriekarabiner
Für Reitertruppen war das Standardgewehr zu lang und unhandlich. Der Kavalleriekarabiner wurde daher verkürzt und für das Tragen zu Pferd optimiert. Die reduzierte Länge erleichterte das Ziehen und Abfeuern des Gewehrs aus dem Sattel heraus, auch wenn dies zulasten der Reichweite ging.

5. Modell 1871 Kurzgewehr
Das sogenannte Kurzgewehr war für Truppen gedacht, die nicht an der vordersten Front kämpften – etwa Artilleristen, Pioniere oder Sanitäter. Es kombinierte Handlichkeit mit Feuerkraft und war eine Kompromisslösung zwischen dem langen Infanteriegewehr und dem noch kürzeren Karabiner.

6. Mauser-Milovanović Modell 1878/80 (Serbisch)
Dieses Gewehr wurde auf Basis deutscher Mauser-Technologie für die serbische Armee entwickelt. Der serbische Offizier Kosta Milovanović modifizierte das Design, um es an die Bedürfnisse seines Landes anzupassen. Es war bekannt für seine Zuverlässigkeit und wurde in den Balkankriegen intensiv eingesetzt.

7. Modell 1879 Grenzaufseher-Gewehr
Speziell für Grenztruppen des Deutschen Reiches entwickelt, war dieses Modell einfacher gebaut und diente weniger der Kriegsführung als der Sicherung von Grenzen und der Aufrechterhaltung der Ordnung. Es war robust, aber funktional auf das Notwendigste reduziert.

8. Modell 1871/84 Gewehr
Diese Version war ein bedeutender Schritt nach vorn: Erstmals wurde das klassische Gewehr 71 mit einem Röhrenmagazin unter dem Lauf ausgestattet, wodurch Mehrfachschüsse möglich wurden. Diese Innovation erhöhte die Feuerkraft erheblich und markierte den Übergang zu modernen Repetiergewehren.

9. Modell 1887 Gewehr (Osmanisches Reich)
Das Gewehr 1887 wurde von Mauser speziell für das Osmanische Reich entworfen. Es vereinte bewährte deutsche Technik mit den Anforderungen der osmanischen Armee. Neben dem Zylinderverschluss wurden auch andere Details angepasst, beispielsweise der Kaliber oder die Visierung. Diese Waffen wurden in zahlreichen regionalen Konflikten des Nahen Ostens eingesetzt.

10. Đurić Mauser Modell 1880/07C (Serbisch)
Eine weitere serbische Weiterentwicklung des Mauser-Systems. Der serbische Ingenieur Đurić überarbeitete das frühere Milovanović-Modell, um noch bessere Handhabung und Präzision zu ermöglichen. Dieses Gewehr wurde bis in die 1910er Jahre hinein von serbischen Truppen verwendet und fand auch im Ersten Weltkrieg Anwendung.

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