Eine Gruppe deutscher Gefangener trägt einen Verwundeten, bewacht von zwei amerikanischen Soldaten während einer Straßenschlacht am 10. März 1945 in Koblenz
Am 10. März 1945, während der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa, kam es in Koblenz am Rhein zu heftigen Gefechten zwischen deutschen Einheiten und vorrückenden Truppen der US-Armee. Im Zuge der alliierten Rheinüberquerung wurde Koblenz zu einem wichtigen militärischen Ziel, da es als Verkehrsknotenpunkt zwischen Rhein, Mosel und Eifel strategisch von großer Bedeutung war.
Während der Straßenkämpfe in der weitgehend zerstörten Innenstadt ergaben sich zahlreiche deutsche Soldaten. Das Foto zeigt eine Gruppe deutscher Kriegsgefangener, die unter amerikanischer Bewachung einen verwundeten Kameraden durch die Trümmer der Stadt tragen. Die Szene dokumentiert die chaotischen Verhältnisse in den letzten Kriegswochen: Rückzugsgefechte, Zersetzung der Wehrmachtstrukturen und eine zunehmend hohe Zahl an Verwundeten und Gefangenen.
Die amerikanischen Einheiten agierten mit Vorsicht in urbanem Gelände, das stark vermint und von vereinzelten Verteidigern gehalten wurde. Die Gefangennahme deutscher Soldaten in solchen Situationen war Teil des taktischen Ziels, möglichst ohne weitere Zerstörung das Gebiet unter Kontrolle zu bringen.
Koblenz fiel kurze Zeit später vollständig unter amerikanische Kontrolle. Die Kämpfe in der Stadt sind ein Beispiel für die Art von urbaner Kriegsführung, wie sie gegen Kriegsende an vielen Orten in Deutschland stattfand – schnell, brutal, verlustreich und häufig begleitet von Kapitulation unter dem Druck überlegener Kräfte.