Das eindrucksvolle Farbdia zeigt Soldaten der Wehrmacht während einer Winterübung in einer Kaserne – aufgenommen in der Vorkriegs- oder Frühkriegszeit. Die Aufnahme stammt aus dem fotografischen Nachlass von Siegfried Keller, der mit großer Detailtreue das Leben und die Ausbildung der deutschen Truppen dokumentierte. Besonders bemerkenswert ist die Zugehörigkeit der abgebildeten Einheit: Auf weiteren Fotos lässt sich auf den Schulterklappen ein deutlich erkennbares „M“ ausmachen, ein Hinweis auf ein Maschinengewehr-Bataillon. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um das MG-Bataillon 8, das seinen Friedensstandort in Züllichau, im Wehrkreis III (Berlin-Brandenburg), hatte – einer Region, die zur damaligen Zeit eine wichtige Rolle im militärischen Aufbau spielte.
Auffällig ist auch der Soldat an der Spitze der marschierenden Formation: Er trägt eine Schützenschnur, eine Auszeichnung für besondere Schießleistungen, die nicht nur in der Wehrmacht, sondern auch heute noch in der Bundeswehr verliehen wird – ein eindrucksvolles Beispiel für die Kontinuität militärischer Traditionen in Deutschland. Die Schützenschnur diente nicht nur als Auszeichnung, sondern auch als sichtbares Zeichen von Können und Disziplin innerhalb der Truppe.
Dieses Bild gewährt nicht nur einen Einblick in die militärische Ausbildung der Wehrmacht zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, sondern steht auch exemplarisch für die disziplinierte Vorbereitung, mit der die deutsche Armee in den Krieg zog – ein Moment eingefroren im winterlichen Licht und festgehalten in seltener Farbfotografie, die uns bis heute an eine dunkle, aber geschichtlich bedeutsame Epoche erinnert.