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Kampf um Berlin: April-Mai 1945

Im August 2016 sah ich im Internet eine Anzeige, dass Negative des sowjetischen Kriegsfotografen Valery Faminsky, der während des Großen Vaterländischen Krieges 1944 auf der Krim und 1945 in Deutschland fotografiert hatte, zum Verkauf standen. Ich hatte den Namen dieses Fotografen noch nie irgendwo gehört. Ich rief den Verkäufer an und am nächsten Tag saß ich bereits da und sah mir diese Materialien persönlich an. Als erstes fiel mir auf, wie das Archiv gelagert wurde. Es war eine klassische sowjetische Art der Archivierung. Jedes Negativ wurde einzeln ausgeschnitten und sorgfältig in ein Stück Papier mit einer kurzen, aber deutlichen Aufschrift eingewickelt. Jedem Negativ waren kleine schwarz-weiße Testabzüge beigefügt. In der Schachtel befand sich auch eine gedruckte, handsignierte Autobiografie von Valery Faminsky, in der er kurz sein Leben beschrieb.

Valery Faminsky, 1914 in Moskau geboren, arbeitete vor dem Krieg im Aviakhim-Werk, wo er sein eigenes Fotolabor hatte. Obwohl er sehen konnte und eine sogenannte „weiße Eintrittskarte“ besaß, die ihn vom Militärdienst befreite, versuchte Faminsky von Kriegsbeginn an aktiv, an die Front zu gehen. Ihm wurde jedoch gesagt, dass ein „blinder Fotograf nicht benötigt“ werde. Erst 1943 wurde Faminsky dank seines Stiefvaters, des Künstlers Kotov, Fotokorrespondent des Militärmedizinischen Museums der Roten Armee. Er wurde zusammen mit Künstlern in den Krieg geschickt, um die medizinische Versorgung verwundeter Rotarmisten an der Front zu dokumentieren. Faminsky dokumentierte den Krieg an sieben Fronten, darunter die Einnahme Berlins. Für seine Beiträge wurde er mit dem Orden des Roten Sterns und dem Orden des Vaterländischen Krieges II ausgezeichnet. Obwohl Faminsky zu Lebzeiten nur eine Ausstellung hatte, geriet er zu Unrecht in Vergessenheit.

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Als ich begann, mir diese unbekannten Frontnegative anzusehen, wurde mir klar, dass ich diese Fotos noch nie zuvor gesehen hatte, weder in Büchern noch auf Ausstellungen in Museen. Auf den Fotos war zu erkennen, dass Valery Faminsky sich aufrichtig für das Schicksal der Menschen auf beiden Seiten der Barrikaden interessierte.

Nach den zahlreichen Veröffentlichungen dieses Archivs erhielt ich im Januar 2017 einen Anruf von einer Frau, die sich als die Enkelin des Fotografen herausstellte. Sie wusste nicht einmal, dass das Archiv ihres Großvaters bis heute erhalten geblieben war. Die Enkelin des Fotografen erzählte mir viele Details über ihren Großvater, mit dem sie sehr eng befreundet waren.

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Heute ist der Name Valery Faminsky fest in die Geschichte der Fotografie des Zweiten Weltkriegs eingebunden und seine Bilder werden zusammen mit denen der größten Fotografen dieser Zeit gezeigt.


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Reichstag. Berlin, Deutschland. Mai 1945

Reichstag. Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Berlin, Deutschland. Mai 1945

Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Das Gebiet der Spree. Berlin, Deutschland. Mai 1945

Das Gebiet der Spree. Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Berlin, Deutschland. Mai 1945

Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Berlin, Deutschland. Mai 1945

Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Berlin, Deutschland. Mai 1945

Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Das Gebiet der Spree. Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Berlin, Deutschland. Mai 1945

Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Reichstag. Berlin, Deutschland. Mai 1945

Reichstag. Berlin, Deutschland. Mai 1945

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Versand der Siegesfahne nach Moskau. Berlin, Deutschland. 20. Mai 1945

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