Die Schlacht um Verdun gilt für viele als das blutigste Schlachtfeld der Weltgeschichte. Nie zuvor oder danach hat es auf so einem kleinen Stück Land eine so lange Schlacht gegeben, an der so viele Männer beteiligt waren.
Die Schlacht, die vom 21. Februar 1916 bis zum 19. Dezember 1916 dauerte, forderte schätzungsweise über 800.000 Opfer (Tote, Verwundete und Vermisste). Das Schlachtfeld war nicht einmal zehn Quadratkilometer groß.
Am 25. September 1984, 70 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges, traf Bundeskanzler Helmut Kohl den französischen Präsidenten François Mitterrand auf dem Friedhof von Douaumont in Verdun.
Die Männer standen in langen, dunklen Mänteln da, ohne Regenschirm. Mitterrand streckte Kohl die Hand entgegen – eine Geste der Freundschaft, die die Lehren aus einer schrecklichen Vergangenheit symbolisierte. Beide Staatschefs schwiegen.
Sie hielten sich minutenlang fest an den Händen. Die deutsche Presse beschrieb die Szene als „ein Bild, das in die Geschichte eingehen wird“. Vor allem für die vom Krieg gezeichnete Generation war es ein Zeichen dafür, dass die langjährige Feindschaft zwischen Deutschen und Franzosen endlich ein Ende gefunden hatte.
Diese Geste erhielt noch mehr Gewicht durch die Tatsache, dass Mitterrand im Zweiten Weltkrieg in Verdun verletzt und in deutsche Gefangenschaft geraten war und Kohls Vater im Ersten Weltkrieg in den umliegenden Hügeln gekämpft hatte.
Die Schlacht um Verdun begann am 21. Februar 1916 und endete am 16. Dezember 1916. Mit einer Dauer von 303 Tagen ist es die längste Schlacht in der Menschheitsgeschichte.
Obwohl die genauen Opferzahlen der Schlacht je nach Quelle erheblich variieren, wird geschätzt, dass die Verluste auf beiden Seiten insgesamt zwischen 700.000 und 800.000 lagen. Mit einer geschätzten Gesamtopferzahl von 1,25 Millionen war es eine der verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkriegs.
Trotz des Plans der Deutschen, Frankreich „auszubluten“, forderte die Schlacht um Verdun auf beiden Seiten ungefähr gleich viele Opfer. Da Artillerieschüsse viele der Gefallenen begruben oder ihre Überreste unidentifizierbar machten, wurden die meisten der geborgenen Leichen inzwischen im Beinhaus von Douaumont beigesetzt, einer ernüchternden Gedenkstätte, die die Knochen von mindestens 130.000 französischen und deutschen Soldaten enthält.